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Vietnamesische Braut: "Ich wurde gequält."

AUSGEHUNGERT, MIT NADELN DURCHBOHRT,
DURCH EIN MESSER VERLETZT

Eine schockierende Geschichte über Missbrauch.

Angeblich stoch der Taiwanese mit einem Messer in die Finger seiner vietnamesischen Ehefrau und tränkte diese in Salzwasser. Auch soll er mit Gummibändern auf ihre Augenlider geschossen, sie mit einer Holzstange und einem Messer geschlagen und geschnitten haben. Nach einem knappen Jahr des Missbrauchs soll der 39-jährige Liu Cheng-chi die heute 20-jährige Tuan Jih-ling am Straßenrand ausgesetzt haben. Frau Tuan sei im Haus eingesperrt worden und habe eine Mahlzeit pro Tag bekommen, heisst es in der Apple Daily Taiwan. In einem Jahr schrumpfte sie von schlanken 40kg auf nur 20kg.

Liu gab offen zu, seiner Frau all diese Schmerzen bereitet zu haben, weil er glaubte, sie hätte ihn mit einer Geschlechtskrankheit angesteckt. Dieser Racheakt wurde vor kurzem im Gerichtssaal aufgedeckt, als Liu und seine Exfrau Lin Li-ju, 34 Jahre, die bei der Misshandlung beteiligt gewesen war, vor Gericht geladen wurden. Sie wurden wegen Sklaverei und Misshandlung von Frau Tuan angeklagt. Frau Tuan hat sich seitdem von ihren Verletzungen erholt.

Alles begann damit, als Liu und Lin, die eine Tochter zusammen haben, sich verzweifelt einen Jungen wünschten. Lin beschloss, dass Liu eine andere Frau heiraten sollte. Nach der Scheidung ging Liu auf eine Heiratsvermittlung-Tour nach Vietnam, wo er Frau Tuan kennenlernte. Liu fühlte sich unwohl auf der Rückreise. Vom Arzt erfuhr er, dass er eine bakterielle Infektion hatte. Berichten zufolge verdächtigte er aber Frau Tuan, die vorher als Hostess in einem Hotel gearbeitet hatte, ihm die Geschlechtskrankheit übertragen zu haben.

Frau Tuan zog im April 2002 nach Taiwan. Erst dann wurde ihr klar, dass Liu und Lin zwar schon geschieden waren, allerdings immer noch zusammen mit ihrer Tochter lebten. Drei Monate nach ihrer Ankunft begann Liu und Lin sie zu foltern. Die Folter wurde nur deshalb im Februar 2003 eingestellt, weil Liu und Lin befürchteten, Frau Tuan könnte davon sterben. Das war der Zeitpunkt, an dem sie Frau Tuan am Straßenrand ausgesetzt haben. Frau Tuan kroch in ein Restaurant und bat um etwas Essen. Die Polizei nahm ihren Fall auf und wies sie ins Krankenhaus ein.

Vor Gericht zeigte sich Liu in einem Mönchgewand und trug Buddha-Gesänge vor.
Er behauptete geistig krank zu sein. Doch nach einer Untersuchung der Behörden ergab sich, dass weder Liu noch Lin geistig krank waren, als sie die Folter vollzogen.

Wenn sie für schuldig befunden werden, könnte sie eine Haftstrafe von bis zu sieben Jahren erwarten.



Originaltext:
15.06.2004