Vietnamesische Märchen/Mythen
Es lebte einmal, vor langer Zeit, ein König. Er trug den Namen Hung der Zehnte. Dieser König hatte einen Adoptivsohn. Sein Name war An Tiem.
An Tiem war intelligent und sehr fleißig. Deshalb schenkte der König ihm viel Liebe und übertrug ihm auch wichtige und vertrauliche Aufgaben.
Aus diesem Grund wurde er von vielen missgünstigen Hofbeamten beneidet. Sie wollten den König glauben lassen, dass An Tiem den Thron für sich beanspruche.
Pläne wurden geschmiedet und sie schaffen es tatsächlich, den König zu überzeugen. Zornig wie der König nun war, verbannte er An Tiem und seine Frau auf eine kleine Insel.
Auf diesem Eiland fanden An Tiem und seine Frau weder Pflanzen noch Tiere, die als Nahrung hätten dienen können. An Fischen war auch nicht zu denken. Vorrübergehend konnten sie sich von kleinen Meeresschnecken ernähren. Ständig mussten sie einen grausamen Hungertod fürchten.
Einmal kam ein Vogelschwarm an den Strand geflogen. An Tiem sah, wie sich die Vögel um eine rote Beute stritten. Er warf einen Stein nach ihnen und hoffte, so einen von ihnen erlegen zu können.
Aber er traf nicht. Erschrocken flogen die Vögel davon und ließen die rote Beute zurück. An Tiem glaubte, es wäre ein Stück rohes Fleisch. Es war aber Fruchtfleisch. Im Fruchtfleisch waren viele kleine schwarze Kerne. An Tiem und seine Frau kannten diese Frucht nicht.
Als sie von dieser Frucht kosteten, waren sie sehr überrascht. Sie schmeckte wunderbar süß und war zugleich auch durstlöschend. Die Kerne pflanzten sie ein. Bald wuchsen daraus dunkelgrüne Kriechpflanzen. Schnell bildeten sich Blüten, aus denen Früchte wurden. Diese wurden sehr schnell groß, so groß wie ein Menschenkopf. Die Schale hatte eine dunkelgrüne Farbe.
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